Wie weiter in Gräfinau-Angstedt?

Am Montag, den 17.06.2019, verschaffte sich die Wählervereinigung Pro Bockwurst einen Überblick über die Hochwassersituation in Gräfinau-Angstedt. Damit kam sie einem Wunsch der Bürgerinnen und Bürger aus dem Wahlkampf nach.

Gräfinau-Angstedt wird von der Ilm durchflossen. Gleichzeitig münden in kurzen Abständen sowohl Wümbach, als auch Ankenbach und Sorger Bach – von den Anwohnerinnen und Anwohnern Rottenbach genannt – in den Fluss. Bei Starkregen führt das innerhalb kürzester Zeit zur Überschwemmung weiter Bereiche des Ortes.


Daten von OpenStreetMap – Veröffentlicht unter ODbL

Viele Ursachen und schnelles Handeln

Tina Vogler, Stadträtin für Pro Bockwurst, konnte über 20 Betroffene sowie Mitglieder von Ortsteilrat nebst Ortsteilbürgermeisterin und Freiwilliger Feuerwehr begrüßen. Mit dabei war auch Christian Kühnlenz, im Ilmenauer Bauamt zuständig für die Gewässer im Stadtgebiet. Anhand von Aufnahmen zurückliegender Einsätze zeigten die Kameraden der örtlichen Feuerwache die besonders kritischen Stellen in Gräfinau-Angstedt auf.

Zur Sprache kamen sowohl eine Vielzahl möglicher Ursachen von zugewachsenen Kanälen bis hin zu fehlenden Abläufen in bestehenden Rückhaltebecken wie auch bereits ergriffene Maßnahmen. Kühnlenz gab erste Einblicke in stadtseitig geplante Maßnahmen, konnte aber auch zusätzliche Eindrücke mitnehmen.

Einig waren sich alle Anwesenden, dass die zunehmenden Starkregenfälle in den Sommermonaten von Mai bis August ein Handeln dringend notwendig machen. Lobend wurde dabei die Arbeit des Sport- und Betriebsamtes erwähnt. Durch schnelles Eingreifen konnte an einem Wochenende im Frühjahr 2019 eine drohende Hochwasserlage abgewendet werden.

Maßnahmenpaket auf den Weg bringen

Darauf ging auch Vogler ein: „Das zeigt uns, dass auch kleine Maßnahmen schnell und effektiv ihre Wirkung entfalten. Genau das brauchen wir, um die Situation der Betroffenen kurzfristig deutlich zu verbessern.“ Hierbei führte die Stadträtin von Pro Bockwurst etwa das Freischneiden der Gräben an, um dem Wasser Platz zu schaffen. Unterstützung signalisierte sie für Kühnlenz‘ Vorschlag zur Anschaffung eines Grabenmähers im nächsten Jahr.

„Mittelfristig müssen die Flutgräben wieder instand gesetzt werden und im Haushalt Gelder für den Bau weiterer Rückhaltebecken eingestellt werden. Der geplante Bau eines zusätzlichen Rückhaltebeckens oberhalb von Wümbach kann nur ein erster Schritt sein, um auf Dauer Abhilfe schaffen zu können.“, so Vogler weiter. Klar ist für sie aber auch, dass man die Deutsche Bahn nicht aus ihrer Pflicht entlassen dürfe, Schutzmaßnahmen in ihrer Zuständigkeit zu pflegen und bei Bedarf entsprechend zu erweitern.

Erste Lösungen möchte sie bereits mit dem Beginn der Arbeit im Ausschuss für Wirtschaft, Umwelt, Verkehr und Tourismus auf den Weg bringen. Damit können die Bürgerinnen und Bürger von Gräfinau-Angstedt spätestens im nächsten Jahr dem Sommer entspannter entgegen blicken.

Gemeinsam an Lösungen arbeiten

Als eine Ursache immer wieder angesprochen wurde die zunehmende Flächenversiegelung. Sie erschwert ein Versickern des Regens im Boden immer weiter. Hier wurde etwa der Rottenbach genannt. Er führt bei Starkregen das Wasser vom Flugplatz Pennewitz. Die Anregung, hier geeignete Maßnahmen zu ergreifen, konnte Marko Löhn, Stadtrat für Pro Bockwurst und Ortsteilbürgermeister von Pennewitz gleich persönlich mitnehmen. „Hier zeigt sich, wie wichtig der regelmäßige Austausch zwischen den Ortsteilen in Zukunft sein wird, um sich gegenseitig unterstützen zu können“, stellte er fest.

Dem pflichtete auch Gunther Kreuzberger, Vorsitzender der Fraktion Pro Bockwurst – SPD – Ilmenau Direkt, bei. Besonders wichtig sei es, dass die Ortsteilbürgermeisterinnen und -bürgermeister gemeinsam mit ihren Ortsteilräten und den Bürgerinnen und Bürgern die von der Stadtverwaltung gebotenen Möglichkeiten nutzen, um Probleme ganz konkret zu benennen und Unterstützung anzufragen. „Nur so kann es uns gelingen auch im stark gewachsenen Ilmenau alle mitzunehmen und die Entwicklung der Stadt gemeinsam zu gestalten“, meinte Kreuzberger abschließend.