Montag: Städtische Einrichtungen in Blue Ash


Autor: Daniel Schultheiß
Ort: Blue Ash
Zeit: 8 Uhr

Nachdem wir am Sonntag ja vor allem damit beschäftigt waren anzukommen, war der Montag der erste Tag, der mit Programm gefüllt war. Deswegen ging es nach dem Frühstück sofort los. Wir wurden zum städtischen Bauhof gefahren. Was dort auffiel war vor allem, dass hier in den USA alles eine Nummer größer ist. Das gilt für die Gebäude und Garagen, das gilt aber auch für die Fahrzeuge für Transport und Winterdienst (siehe Galerie). Man hat eben Platz und dieser wird auch genutzt. Es gibt sogar einen riesigen Raum (oder eher Halle), in dem ausschließlich Weihnachtsdekoration gelagert wird, die dann für wenige Wochen im Jahr in Blue Ash aufgestellt wird. Interessant waren für mich erneut viele Gemeinsamkeiten. So steht Blue Ash genau wie Ilmenau vor dem Problem, dass das Streusalz für den Winter immer teurer (von vormals 40$ pro Tonne auf nun 75$ pro Tonne) wird, weswegen auch hier bereits im Sommer Vorräte angelegt werden, damit man nicht im Winter noch höhere Preise bezahlen muss. Die praktischen Probleme sind also hier und da häufig gleich.

Die nächste Station war die Feuerwehr von Blue Ash. Auch hier gilt bei der Ausstattung: größer ist besser (siehe Galerie). Ein Unterschied zu Deutschland ist durchaus erwähnenswert. In den USA wird der Rettungsdienst auch von der Feuerwehr übernommen. Die Rettungssanitäter (Paramedics) sind sehr gut ausgebildet und dürfen auch Aufgaben (wie Medikation) übernehmen, die in Deutschland ein Arzt ausführen muss. Das müssen sie aber auch, denn Ärzte gibt es auf Rettungseinsätzen nicht. Diese werden bis zum Eintreffen im Krankenhaus (das hier auch mal ein paar Kilometer weiter weg ist) höchstens per Funk oder Telefon zugeschaltet.

Nach einer kurzen Mittagspause folgte dann die traditionelle Kranzniederlegung am Denkmal für die Opfer von Kriegen, bevor wir uns das neue Event-Center der Stadt Blue Ash anschauten. Dieses liegt direkt am Golfplatz (Ja, Blue Ash unterhält einen kommunalen Golfplatz!) und wurde vor drei Jahre neu errichtet. Dort finden quasi täglich Veranstaltungen und Hochzeiten für bis zu 300 Leute statt. Die Auslastung liegt bei fast 100%.

Als Abschluss des Tagesprogramms wurde noch die Polizeistation und das Sport- und Freizeitzentrum besucht, bevor wir zu einem öffentlichen Grillen (oder BBQ) eingeladen waren. Besonders schön fand ich, dass auch die Öffentlichkeit eingeladen war, sodass es zu vielen Gesprächen zwischen den deutschen Gästen und „ganz normalen“ Einwohnern von Blue Ash kam. Das ist aus meiner Sicht sehr sehr wichtig, um eine Städtepartnerschaft wie die zwischen Ilmenau und Blue Ash zu verstetigen. Ein politischer Austausch ist interessant und wichtig, aber erst wenn sich die Einwohner beider Städte füreinander begeistern, kann man von einer echten Partnerschaft sprechen.

Hier noch eine Galerie mit ein paar Eindrücken von gestern, ich berichte morgen weiter: