Blue Ash Tagebuch 2016 – Wirtschaftstag


Guten Morgen aus Blue Ash!

Gestern war der Wirtschaftstag unserer Reise. Am Morgen besuchten wir die Firmen ARKU, Feintool und Metalex. ARKU ist ein Maschinenbauer aus Baden-Baden, Feintool ein Schweizer Technologiekonzern und Metalex ein verarbeitendes Unternehmen. Alle drei haben sich in Blue Ash auf die Metallverarbeitung konzentriert und haben uns Einblicke in ihre Arbeit gegeben. Wir wurden durch die Werkhallen geführt und all unsere Fragen wurden beantwortet. Trotz vieler Gemeinsamkeiten (ARKU und Feintool haben ihren Standort direkt nebeneinander und kooperieren eng) gab es auch auffällige Unterschiede. Während sich ARKU mit vielen Zeitarbeitern für einfache Tätigkeiten Spielraum lässt, um auf schwankende Nachfrage zu reagieren, gibt es bei Metalex nur festangestellte und z.T. selber ausgebildete Mitarbeiter. Das liegt vermutlich an den Werkstücken, die dort gefertigt werden: Neben Maschinenteilen für das produzierende Gewerbe ist Metalex Zulieferer für Luft und Raumfahrt (hier vor allem die NASA). Auf die NASA als Kunden ist das Unternehmen sehr stolz, was man an den vielen Postern und Flaggen in den Werkhallen sehen konnte.

Nach einer Mittagspause durften wir dann der Verleihung des lokalen Wirtschaftspreises in Blue Ash beiwohnen. Dort zeigte sich erneut die schiere Menge und Vielfalt der Unternehmen, die in unserer Partnerstadt angesiedelt sind. Zu etwas mehr als 10000 Einwohnern kommen tagsüber etwa 50000 weitere Arbeiterinnen und Arbeiter nach Blue Ash, um nach Feierabend die Stadt wieder zu verlassen. Bekannte Namen wie Microsoft oder die bekannte US-Supermarktkette Kroger sind unter den Firmen, aber auch mittelständische Unternehmen der Pharmaindustrie oder verschiedene Dienstleister. Es wird nach wie vor ein ausgeprägter Fokus auf die Wirtschaftsförderung gelegt. So konnten alleine im Jahr 2015 über 1500 neue Arbeitsplätze (im Schnitt der letzten Jahre 500) geschaffen werden und ca. 100000 Quadratmeter neue Bürofläche (im Schnitt 10000) wurden vermietet. Diese starke Wirtschaft und deren weiteres Wachstum sichert kontinuierliche Steuereinnahmen und die finanzielle Stabilität der Kommune. Auf die Frage an den Bürgermeister, was denn das Geheimnis des Erfolgs sei, sagte dieser: „Wir sind nicht Cincinnati!“ und spielte damit auf die höheren Steuern, teure Parkplätze und weniger Lebensqualität für die Mitarbeiter in der Metropole südlich von Blue Ash an.

Der Abend klang dann mit dem offiziellen Empfang der Delegation durch den Bürgermeister von Blue Ash aus. Heute besuchen wir die Greene School und die Universität von Cincinnati in Blue Ash. In beiden Einrichtungen werden wir mit kleinen Vorträgen auch die Stadt Ilmenau und die Technische Universität vorstellen. Für Pro Bockwurst werden Gunther Kreuzberger und Daniel Schultheiß weiter berichten.